Hwange Nationalpark

Der Hwange Nationalpark bedeckt eine Fläche von ca. 14.000 km² und ist damit das größte Schutzgebiet Simbabwes. Es gibt hier keine Flüsse, die das gesamte Jahr hindurch Wasser führen, daher sind die Tiere in der Trockenzeit von ca. Mai bis November von den Wasserlöchern abhängig, in die künstlich Grundwasser gepumpt wird.
In dem Park finden sich aufgrund seines riesigen Ausmaßes auch sehr unterschiedliche Lebensräume für Tiere und Vögel. Daher sind hier über 100 Säugetierarten und etwa 400 Vogelarten anzutreffen. Nur ein sehr kleiner Teil des Parks ist touristisch erschlossen.
Begleiten Sie uns zu Fuß und im offenen Geländewagen auf den Spuren der Elefanten und Löwen, lassen Sie sich faszinieren von den vielen graziösen Antilopenarten, beobachten Sie in aller Stille die enorme Formen- und Farbenvielfalt der Vögel.
In Hwange kann es sowohl sehr heiß, als auch frostig-kalt werden, je nach Jahreszeit. Alle Jahreszeiten haben hier, wie überall in Afrika ihre ganz besondere Stimmung und Schönheit.
Der früher von den Briten zu “Wankie” verballhornte Name stammt von einem einheimischen Häuptling. Ndebele - König Mzilikazi, hatte dieses Gebiet zu seinem Jagdrevier gemacht.
Nachdem Siedler das Land an sich genommen hatten, versuchten sie, hier Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Beide Unternehmungen scheiterten am Wassermangel und an der durch Tsetsefliegen verbreiteten Naganaseuche, sowie an der Bejagung durch Löwen. Noch heute kann man stellenweise die Bereiche erkennen, die damals gerodet wurden.
Weite Teile des heutigen Parks wurden 1928 zum Wildschutzgebiet erklärt. 1949 wurde die ehemalige Rinderfarm von H.G. Robins hinzugekauft und beide Gebiete zum Nationalpark erklärt. H. G. Robins hatte versucht, hier Rinderzucht zu betreiben, gab jedoch aufgrund der hohen Verluste durch Löwen und Leoparden auf und machte seine Rinderfarm zu einer Wildfarm.
Zur Zeit der Nationalpark– Gründung gab es in Hwange kaum noch Tiere, diese waren entweder durch massive Bejagung getötet oder kamen nur zur Regenzeit in diesen wasserarmen Park. Durch die Bohrung von ca. 60 künstlichen Wasserstellen hat man eine große Anzahl von Wildtieren in dem Park halten können.
Heute ist der Hwange Nationalpark nach den Victoriafällen und den Ruinen von Great Zimbabwe der größte Touristenmagnet des Landes. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
Erreichbarkeit: Niemand, der das Land besucht, lässt sich die Victoria- fälle entgehen. Der Hwange National- park ist keine ganze Tagesreise von den Fällen entfernt und ein Besuch beider Orte lässt sich gut kombinieren.
Landschaft und Tiere: Der Park läßt sich grob in zwei Regionen unterteilen. Der Norden ist wasserreicher, zum Teil hochgelegen und hügelig. Im Süden geht die Landschaft in den noch kargeren und trockeneren Kalahari-Sandboden über. In der Gegend um Main Camp herum und südöstlich davon besteht der Boden aus Kalahari Sand. Daher ist das Landschaftsbild eher flach, manchmal leicht gewellt, es gibt eine Menge offenes Grasland mit Wäldchen aus Kameldorn- und Teakbäumen. In der Trockenzeit gibt es kaum natürliches Wasser im Park, die Tiere sind daher von den künstlichen Wasserlöchern abhängig. Sehr wahrscheinlich werden Sie in diesem Bereich Elefanten sehen, viele Antilopenarten, Giraffen, Büffel und wenn Sie sehr viel Glück haben, eines der sehr wenigen Breitmaulnashörner. In der Nähe des Main Camp hatten wir auch schon ab und zu das Glück Wildhunde zu sehen, daher lohnt es sich, nach diesen seltenen Beutegreifern Ausschau zu halten. Ebenfalls könnten Sie in diesem Teil des Parks ganz besondere kleine Tiere zu Gesicht bekommen, die man normalerweise mit der Kalahari in Verbindung bringt: die winzigen und sehr hübschen Löffelhunde.
Im Westen und Norden des Parks liegt das Sinamatella Gebiet. Der Boden und die Landschaft sind hier ganz anders. Hügel und felsige Anhöhen sind die auffälligsten Merkmale, die Vegetation besteht vornehmlich aus Mopanewäldern. Wo mehr Grundwasser verfügbar ist werden Sie auch Ebenholzbäume und Kigelia sehen -letztere sind besser bekannt als Leberwurstbäume. Wiederum dominieren an den Wasserlöchern Elefanten das Bild aber es gibt noch weit mehr zu entdecken. Mit sehr viel Glück können Sie vielleicht eines der stark bedrohten Spitzmaulnashörner sehen, aber das wäre wie ein Sechser im Lotto. Viel kleiner aber nicht weniger interessant sind die winzigen Klippspringerantilopen, die sich auf den Felsen so geschickt bewegen, als wären sie auf ebener Erde.
Aufgrund der unterschiedlichen Vegetationstypen und wegen seiner Größe ist der Hwange Nationalpark mit 107 Tier- und über 400 Vogelarten das artenreichste Schutzgebiet Zimbabwes. Auch die bei Fotografen begehrtesten Tierarten, die “Big 5”-also Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard kommen im Hwange Park vor.
Beobachtungsplatformen: Mit Blick auf einige der Wasserlöcher des Parks stehen Beobachtungsplatformen, die es einem erlauben mehr oder weniger bequem beim Kommen und Gehen der Tiere und Vögel zu zusehen. In der Trockenzeit herrscht spätestens ab Mittag reger Verkehr und zum Nachmittag und Abend hin drängen sich insbesondere die Elefantenherden um die Stellen, an denen das Frischwasser direkt aus der Pumpe fließt. Dieses saubere Wasser trinken sie hastig, es könnte ja bald ein stärkeres Tier kommen und sie vom begehrten Platz abdrängen. Im Schlamm am Rand der Wasserlöcher wird dann ausgiebig gebadet. Die Platformen sind so angelegt, dass die Tiere sich von den Besuchern nicht gestört fühlen. An einem heißen Oktobernachmittag gibt es nichts entspannenderes, als mit einem guten Buch, Fernglas, Kamera und einer Thermosflasche Tee in einer der grasgedeckten Platformen zu sitzen, jedes kühlende Lüftchen zu genießen und die Natur zu beobachten.
Beobachtungsfahrten im Geländewagen: Auf diese Art und Weise kann man als Besucher des Parks größere Distanzen zurücklegen dabei kann man trotzdem vom Wagen aus Tiere sowie Vögel beobachten und fotografieren. Besonders für Fotografen ist dies oft eine gute Möglichkeit nah an die Tiere heran zu kommen, da sie sich von Menschen zu Fuß erheblich mehr gestört fühlen, als von Autos. Natürlich ist es so auch einfacher, schwere Ausrüstung zu transportieren. Das meiste macht man natürlich aus seinem Besuch, wenn man mit einem Guide den Park erkundet. Die Guides haben schon einmal den geübteren Blick für alles was sich bewegt, besonders auch für die kleineren Tiere, Vögel und alles was sonst noch so kreucht und fleucht. Sie wissen auch viel besser, als der ungeschulte Besucher, wie nah man sich ohne zu stören an die Tiere heranwagen kann.
Buschwanderungen mit Guide: Dies ist natürlich die intensivste Art, den Park zu erleben. Im Gänsemarsch folgen Sie Ihrem Guide und bleiben überall dort stehen, wo es etwas interessantes zu sehen gibt. Tierspuren, Käfer, Pflanzen, alles ist faszinierend wenn ein erfahrener Guide einem die Augen über etwas öffenet, an dem man beinahe achtlos vorbeigegangen wäre. Nur so ist es auch möglich, einmal ohne Motorengeräusch und Treibstoffgeruch den Busch in seiner reinsten Form zu genießen. Man achtet auf jedes Geräusch, jedes Rascheln im Gebüsch, den Warnruf eines Vogels, das Zetern eines Baumhörnchens. Jede Bewegung könnte ein Tier oder auch nur ein kleiner Windhauch sein. Noch spannender ist es natürlich wenn man einer frischen Tierfährte folgt und weiß, dass das gesuchte Tier ganz in der Nähe ist.
Bumbusi National Monument: Das in ähnlichem Stil wie Great Zimbabwe gebaute, über eine riesige Fläche verteilte Sandstein-Mauerwerk stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Aufgrund seiner Lage mitten im Busch des Hwange Nationalparks im nördlichen Sinamatella Gebiet, ist diese archäologische Stätte bislang nicht sehr intensiv erforscht worden. In 2008 wurden hier behutsam die Böden von 18 Wohnhäusern freigelegt, teilweise hatten sie eingebaute Mulden für das allseits bekannte afrikanische Spiel, Mancala, in Zimbabwe auch Tsoro genannt. Ganz in der Nähe dieser Mauerwerke finden sich Petroglyphen, in den Sandstein gravierte Motive der Buschleute. Auch wenn die Anreise beschwerlich ist, ein Besuch in Bumbusi lohnt sich auf alle Fälle, selbst wenn man sich nicht für die archäologischen Stätten interessiert. Die umgebende Landschaft ist einmalig schön.